Diagnose Zöliakie – und nun?

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Als ich die Diagnose Zöliakie erhalten habe, war mein erster Gedanke ‚Hilfe, was soll ich jetzt noch essen?‘ und ‚Was soll ich jetzt machen, wer hilft mir weiter, wie und wo informiere ich mich?‘

Deswegen möchte ich hier eine Hilfestellung anbieten!

Zu erst einmal: NO PANIC! Das Gute ist schon einmal, dass man endlich weiß, warum es einem schlecht geht (Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Eisenmangel, unruhiger Schlaf….) und durch eine glutenfreie Ernährung ernährt man sich definitiv bewusster und gesünder!

Ich habe mich bei der Selbsthilfeorganisation ‚Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V.‘ angemeldet. Dort erhält man als Mitglied ausführliches Informationsmaterial und eine Mitgliedszeitschrift.   www.dzg-online.de

Außerdem bin ich Mitglied im Schär-Club. Schär ist der führende Experte für glutenfreie Ernährung. Die Produkte haben ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis, schmecken lecker und man findet sie in jedem dm-Markt. Es gibt ein Magazin für glutenfreien Genuss und die Internetseite bietet Rezepte, Tipps zum glutenfreien Reisen, Community und vieles mehr an. www.schaer.com

Folgende Bücher haben mir auch sehr geholfen:

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Was  natürlich sehr hilfreich ist, dass es seit 13.12.2014 eine Allergen-Kennzeichnungspflicht für verpackte Lebensmittel, Restaurants und gastronomische Betriebe gibt.

Jetzt zum praktischen Teil:

Küche:

In der Küche/Speisekammer muss alles entfernt werden, was glutenhaltig ist. Ich habe das Glück, dass mein Mann sich meiner glutenfreien Ernährung angeschlossen hat. D.h. bei  uns daheim gibt es nur noch glutenfreies Essen, das gilt auch für Gäste, Feiern…(wir machen nur eine Ausnahme: Für Gäste kaufen wir normales Brot/Baguette) Ich brauche also nicht zweierlei kochen und brauche keine Angst haben, dass ich versehentlich Glutenhaltiges esse.

Familienfeier/Feste/auswärts essen gehen

Da meine Mutter auch Zöliakie hat, gibt es bei unseren Familienfeiern hauptsächlich glutenfreies Essen. Meine Mutter und ich bringen glutenfreien Kuchen mit und freuen uns, wenn Verwandte uns sagen, dass sie auch extra  glutenfrei gebacken haben. Mittlerweile ist auf unseren Familienfeiern die Auswahl an glutenfreien Kuchen/Nachtisch so groß, dass wir gar nicht alles schaffen…

Wenn ich zum Essen gehe,  spreche ich offen das Thema an. Bisher wurde ich immer nett beraten und es hat sich immer etwas Glutenfreies auf der Speisekarte gefunden. Wenn der Koch gut und aufmerksam ist, gibt es auch speziell für mich zubereitetes Essen.

Bei privaten Essenseinladungen/Feiern spreche ich das Menü/Buffet mit dem Gastgeber ab und bringe selbst glutenfreies Brot und glutenfreien Kuchen/Nachtisch mit. Mittlerweile sind die Caterings so gut über Unverträglichkeiten informiert, dass ich auf den letzten Hochzeitsfeiern sogar glutenfreies Brot erhalten habe.

Reisen

Beim Reisen frage ich bei der Buchung, ob man mir glutenfreies Frühstück anbieten kann oder ob ich mein eigenes glutenfreies Brot/Müsli mitnehmen soll. Bei meinen letzten Reisen kam immer die Anwort ‚Gerne besorgen wir für Sie ein glutenfreies Frühstück‘. Motel One hat mittlerweile glutenfreie Brötchen und glutenfreien Reisbrot im Sortiment. AIDA und Robinson Club bieten komplett glutenfreies Essen an. Man lernt persönlich den Koch kennen, der einem alles erklärt und auf jeden Wunsch eingeht. Bei Flügen kann man gegen Aufpreis glutenfreies Essen bestellen. Für unterwegs habe ich immer glutenfreie Kekse/Riegel dabei, falls der kleine Hunger kommt.

Arbeit/Kantine

In der Arbeit habe ich das Glück, dass ich Kollegen habe, die bei feierlichen Anlässen extra wegen mir glutenfrei backen oder einen glutenfreien Ersatz für mich haben. Die Kantine, die ich mittags besuche, hat ausgezeichnete Köche, die mich immer gerne beraten und mir sogar extra glutenfreies Essen zusammen stellen.

Einkauf

In gut sortierten Supermärkten gibt es immer ein eigenes Regal glutenfreier Produkte, REWE hat sogar eine eigene glutenfreie Marke ‚frei von‘, bei dm gibt es die Schär-Produkte. Die Reformhäuser haben die größte Auswahl an glutenfreIen Produkten, teilweise mit Tiefkühlware und frischem Brot und Gebäck. Und natürlich gibt es auch tolle Online-Shops!

Positive Einstellung

Wenn Ihr mit der Ernährungsumstellung begonnen habt, werdet Ihr sehr schnell feststellen, dass Eure gesundheitlichen Beschwerden verschwinden. Und dieses Wohlgefühl hilft Euch, diese lebenslange Diät durchzuhalten.

Natürlich nervt es, wenn man immer das Essen vorher durchsprechen muss, in Cafés auf Kuchen/Gebäck verzichten muss, bei Feiern/Parties nicht mehr hemmungslos zugreifen kann, Mitleid erntet, keine Butterbreze und keinen leckeren Faschingskrapfen mehr essen kann…aber ich denke mir dann immer, dass es Leute gibt, die freiwillig Vegetarier oder sogar Veganer sind und das wäre für mich viel schwieriger……freiwillig auf etwas zu verzichten. Wenn ich versehentlich mal etwas Glutenhaltiges esse (leider kann das passieren, wenn Köche unwissend sind) dann merke ich es nach spätestens 20 Minuten und die Beschwerden sind dann so schlimm, dass ich gerne diese lebenslange Diät durchhalte…

Glutenfrei schlemmen und reisen ist möglich! Ich möchte Euch mit meinem Blog zeigen, dass es geht und gar nicht schwierig ist!

Kerstin

Kommentar zu “Diagnose Zöliakie – und nun?

  1. Hallo, Kerstin!
    Ich bin beim Suchen nach Resteverwerwertung für Wolle auf deine schöne Seite gestoßen. Die Häschen probiere ich jetzt mal aus.
    Das Tollste aber ist, wie positiv du das Leben mit Zöliakie schilderst. Die Tochter einer Freundin, die selbst Asthma und Depressionen hat, ist an Zöliakie erkrankt und meine Freundin ist fast durchgedreht. Deine Seite hat in dieser Familie sozus. die Sonne wieder aufgehen lassen. Danke also und dir weiterhin Gesundheit und Frohsinn

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